Die Füße tragen uns (fast) ein Leben lang und (fast) überall hin. Sie sind die Basis unseres Bewegungsapparats, sie halten uns im Gleichgewicht und sie sind wichtige “Knotenpunkte” an den Extremitäten unseres Körpers, in denen viele Einflüsse und Empfindungen gebündelt werden.
Vor allem in der chinesischen und indischen Medizin wird dieser Erkenntnis große Aufmerksamkeit gewidmet. Hier geht man davon aus, dass an den verschiedenen Zonen des Fußes – Fußsohle, -rücken und Zehen – Entsprechungen und Verbindungen zu allen Körperorganen bestehen. Durch gezielte Massage dieser sog. “Reflexzonen” werden diese in bestimmter Weise stimuliert und im Sinne des Heilungsprozesses positiv beeinflusst.
Ähnlich sind den Chinesen schon seit Jahrtausenden die Fußpunkte für ihre Akupressurmethode in der Heilpraxis bekannt. Und auch Pfarrer Kneipp stellte fest, dass viele Krankheiten mit den Füßen zusammenhängen. Er behandelte Appetit- und Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Migräne unter anderem mit Wassertreten und Kniegüssen.
Leider wird den Füssen oft viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Welche Bedeutung die Füsse für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit haben, wird uns meist erst dann bewusst, wenn Probleme auftreten. Vorbeugen und Pflegen ist daher sehr wichtig. Wie Sie das machen und was Sie am besten (ver-)meiden sollten, erfahren Sie, wenn Sie unsere Tipps lesen.
Das Schneiden der Nägel ist ein wichtiges Thema im Rahmen der Fußpflege, bei dem auch viele Fehler gemacht werden können. Bei falscher Technik können schnell Verletzungen, Infektionen und schmerzhafte Entzündungen auftreten. Einige Grundregeln gilt es daher zu beachten: Verwenden Sie nur rostfreie, hochwertige Werkzeuge – am besten eine spezielle Zange oder Schere für Zehennägel. So ist die Hygiene gewährleistet und damit auch Infektionen vorgebeugt.
Die Nägel nicht zu kurz und auch nicht in den Ecken rund schneiden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie seitlich in den Nagelfalz einwachsen. Nach dem Schneiden werden die Nägel gefeilt und eventuell mit speziellem Nagel- und Hautschutzöl bzw. einer entsprechenden Creme nachbehandelt.
Gönnen Sie Ihren Füßen ab und zu eine Erholungsphase!
Das heißt: Achten Sie darauf, weniger bequeme Schuhe nicht allzu lange zu tragen. Nutzen Sie jede Gelegenheit zum Barfußgehen. Viel Luft und Sonne sind eine Wohltat für jeden Fuß. Besonders am Strand, im Gras – grundsätzlich auf weichen Untergründen – können Füße sich wunderbar entspannen.
Denken Sie ab und zu an Gymnastik! Kräftigendes Fußkreisen, Zehen bewegen, richtiges Abrollen fördern die Beweglichkeit und machen die Füße fit. Auch Abhärtung, z. B. nach der Kneipp'schen Methode (Wassertreten, Güsse), tut den Füßen gut.
Zentraler Bestandteil der Fußpflege sind regelmäßige, 10- bis 15-minütige Fußbäder. Solche Bäder
- sind die ideale Vorbereitung für eine sich anschließende
Nagelpflege,
- haben erfrischend-belebende Wirkung (bei kühleren
Wassertemperaturen und eventuell entsprechendem
Badezusatz)
- machen die Haut wieder geschmeidig (vor allem bei rauer und
eingerissener Hornhaut)
- fördern die Durchblutung
- anschließendes Eincremen (nach der Nagelpflege) intensiviert
die Wirkung des Fußbads und macht die Pflege perfekt.
Dabei werden die Füße außerdem massiert.
Achten Sie darauf, bequeme Schuhe zu tragen, damit der Fuß keinen unnötigen Belastungen ausgesetzt ist. Insbesondere ein vorwiegend bei Frauen auftretendes Ballenleiden (Hallux Valgus) ist häufig auf falsches Schuhwerk - hohe Absätze, spitze und enge Schuhformen - zurückzuführen.
Aber auch Hühneraugen und Schwielen entstehen durch Druckstellen, d. h. falsches Schuhwerk. Wichtig sind folgende Kriterien:
- ausreichend Volumen im Schuh
- keine hohen Absätze und spitzen Formen
- gute Seitenführung und Stoßdämpfung Bei Fußfehlstellungen
sind orthopädisch gefertigte Schuhe ohnehin eine Muss
Um Schweißbildung und dem weit verbreiteten Fußpilz vorzubeugen, ist Hygiene unerläßlich:
- Wechseln Sie an heißen Tagen öfters die Schuhe und sorgen
Sie für höchstmögliche Luftzufuhr. Verschwitzte Schuhe sollten
Sie sorgfältig reinigen.
- Nach dem Waschen die Füße gut abtrocknen. Feuchtigkeit
begünstigt Pilzwachstum.
- Keine fremden Handtücher oder Schuhe benutzen.
- In öffentlichen Badeanstalten und auf fremden Böden nicht
barfuß gehen. Nutzen Sie die in Schwimmhallen, Saunen,
Duschen von Sportvereinen etc. zumeist vorhandenen
Desinfektionsmöglichkeiten.
Vor allem Diabetiker sollten ihren Füßen erhöhte Aufmerksamkeit widmen:
- Sorgfältige Pflege und Eincremen gehören zum
Pflichtprogramm.
- Unbedingt zu vermeiden sind Verletzungen, z. B. durch
unsachgemäße Nagelpflege oder durch Barfußgehen.
- Durchblutungsfördernde Maßnahmen wie Gymnastik,
Bewegung und leichte Massagen zeigen positive Wirkung.