Für Kinder ist es das Normalste der Welt, ihre bloßen Füße und die noch beweglichen Zehen zu berühren und mit ihnen zu spielen. Bald werden sie eine wirklich tragende Funktion haben: Das Gewicht des Körpers ruht beim Gehen abwechselnd in zwei harmonischen Wellen auf linkem und rechtem Fuß: zuerst setzt die Ferse auf, dann knickt der Fuß leicht nach innen und rollt am Außenrand und über den Vorfuß ab: Gehen wie auf einem Wasserkissen.
Der Fuß ist ein echtes Wunderwerk: zahlreiche Bänder, Sehnen, Muskeln und dicke Fettpolster federn Stöße ab. Seine architektonische Konstruktion aus 28 Knochen bilden ein Längsgewölbe und vorn ein Quergewölbe. Das macht den Fuß so flexibel und tragfähig.
Doch diese Wunderwerke malträtieren wir tagtäglich mit unpassenden Schuhen. Sie schaden den Füßen und geben ihnen auf dem harten Asphalt nicht den nötigen Halt. Die natürlichen Fähigkeiten der Füße verkümmern, so dass sie schließlich aus der Form geraten.
So entsteht beispielsweise der typische Plattfuß: Bindegewebe und Gelenke leiern durch unpassende Schuhe und falsche Bewegungen so stark aus, dass das Längsgewölbe zusammensinkt. Auch Veranlagung und Übergewicht spielen natürlich dabei eine Rolle.
Ob man Plattfüsse hat, lässt sich mit einem einfachen Farbabdruck testen: verteilen Sie zum Beispiel Wasserfarbe in einer Schüssel, treten einmal mit dem nackten Fuß hinein und rollen ihn auf Zeichenpapier ab. Wenn der Abdruck vollkommen plan ist, könnte es sein, dass Ihr Fuß aus der Form geraten ist.
Nicht jeder mit Plattfüßen hat Beschwerden. Allerdings werden im fortgeschrittenen Alter dadurch Fußwurzel- und Mittelfußarthrosen begünstigt.